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Rudolf Augstein (1923-2002)

zuletzt aktualisiert: 03.12.2008

Der Journalist Rudolf Augstein wurde am 3. November 1923 in Hannover geboren. Seit 1947 war er Herausgeber und Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „DER SPIEGEL“, das mit seiner kritischen Berichterstattung bald als inoffizielle „Vierte Gewalt“ und „Sturmgeschütz der Demokratie“ galt. Nachdem Augstein im Oktober 1962 einen Artikel zur mangelnden Verteidigungsbereitschaft der Bundeswehr veröffentlicht hatte, wurde wegen Landesverrats gegen die Zeitschrift ermittelt. Auf Druck des Verteidigungsministers Franz Joseph Strauß kam es zur Verhaftung Augsteins und mehrerer Redakteure, die Redaktion wurde wochenlang von der Polizei besetzt, so dass nur Notausgaben des Magazins erscheinen konnten. Die „SPIEGEL-Affäre“ führte zu einer Welle von Protesten gegen den staatlichen Angriff auf die Pressefreiheit und zur Diskreditierung des Verteidigungsministers, der schließlich zurücktreten mußte. Rudolf Augstein, der zeitweise auch als Abgeordneter für die FDP im Bundestag saß, starb am 7. November 2002 in Hamburg. (ss)


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